Heute konnten wir nach 49 Std Fahrt und 214 sm im Hafen von Mariehamn, der Hauptstadt der autonomen Inselgruppe Åland anlegen. Die hat eine eigene Gastlandflagge, die Gerd heute Morgen um fünf Uhr hisst. Die Fahrt hierher folgte dem schon eingespielten Muster von vier Stunden Wache abwechselnd mit vier Stunden Freiwache. Der Wachhabende ist Rudergänger, kennt die relevanten Seekarten und ist auch Ausguck, während die Freiwache mit Einzelheiten der Navigation, mit Essen und Trinken sowie ggf. bei Manövern unterstützt. Anonsten kann sich die Freiwache erholen. Über die ersten beiden Tage und die erste Nacht gibt es nicht viel zu berichten, Fahrt nach Süden bei wechselnden, manchmal schwachen Winden, wo wir dann den Motor zu Hilfe nehmen, wenn der Wind unter 2 bft fällt. Sehr schön fand ich die Betrachtung des Mondes in der Nacht.


In der zweiten Nacht war dann die Querung der Ålandsee, wo erheblicher Schiffsverkehr herrscht. Das war für die kleine Irmchen recht spannend, aber die Besatzung behielt immer die Übersicht. Mit dem Anlegen im Mariehamn beginnt auch erstmal der Regen und hält bis etwa 14 Uhr an. Hungrig von der Nacht gehen wir erst zum Frühstück im Hafencafe, dann zum Duschen und in die Sauna. Später zum Einkaufen in die Stadt. Wir besuchen den Schiffsausrüster wegen unseres gebrochenen Bootshakens. Im Buchladen gegenüber kaufen wir eine weitere Seekarte bei einer sehr freundlichen Buchhändlerin. Die Karten zeigen insbesondere unser Ziel und dessen Ansteuerung für morgen, die finnische Insel Utö, mit Leuchtturm und kleinem Hafen auf. Danach in den Supermarkt zum Aufstocken unserer Vorräte für die nächste Woche. Das endet in einer sehr anstrengenden Schlepperei unserer neuen Habseligkeiten zurück zu Irmchen.

Der Hafen von Mariehamn bereitet sich gerade auf sein "Tall Ships Race Mariehamn 2024" vor. Da sind auch richtig große, historische Segelschiffe gekommen, die hier längsseits im Hafen liegen, eine Augenweide. Wegen der Veranstaltung müssen wir morgen um spätestens 11:30 Uhr abfahren, die Veranstalter brauchen Platz. Wir beide freuen uns auf die nächste Etappe.


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Schöne Fotos und eindrucksvolle Segelschiffe. Die Überfahrt mit Irmchen war wohl sehr abenteuerlich. Ich wünsche euch weiterhin recht viel Freude beim Segeln und beim Mond betrachten.
Viele Grüße aus old Hondelage